Kepner Tregoe – Entscheidungsfindung
Entscheidungsfindung oder „Decision Analysis“ nach Kepner Tregoe als Bewertungsverfahren hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Nutzwertanalyse nach Christian Zangenmeister. Die Schrittfolge von Zielformulierung bis hin zur Sensitivitätsbetrachtung ist nahezu gleich.
Zwei Unterschiede sind beachtenswert. Die Entscheidungsfindung nach Kepner Tregoe unterscheidet bei den Beurteilungskriterien zusätzlich nach „Muss-Kriterien“ und „Kann-Kriterien“. Alternativen, die ein „Muss-Kriterium“ nicht erfüllen („No-Go´s“), werden im weiteren Bewertungsprozess nicht mehr betrachtet. Als zweiter Unterschied erfolgt vor der Sensitivitätsanalyse eine Risikobetrachtung der Alternativen, bei der die mit zu hohem Risiko behafteten Alternativen ausgesondert werden. Dies kann übrigens auch die aus dem bisherigen Bewertungsverfahren als „beste“ Alternative hervorgegangene Lösung sein. Die Risiken werden untersucht mit Hinblick auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und auf ihre Auswirkung / Schädlichkeit und bewertet mit „hoch“, „mittel“, „niedrig“ – ähnlich, aber etwas vereinfacht als bei einer FMEA.
Die Vorgehensweise von Kepner Tregoe
- Ziel definieren
- Bewertungskriterien sammeln
- Bewertungskriterien untergliedern nach „Muss“ und „Kann“-Kriterien
- „Kann“-Kriterien gewichten
- Gewichtung der Bewertungskriterien normieren
- Bewertungsskala für Kriterien und Optimierungsrichtung festlegen
- Leistungsanforderungen zur Erfüllung der jeweiligen Skalenstufe definieren
- Alternativen sammeln
- Alternativen an Hand der „Muss“-Kriterien bewerten, „No-Go“-Alternativen verwerfen
- „Go“-Alternativen an Hand der „Kann“-Kriterien bewerten
- Risiken und Konsequenzen abschätzen
- Sensitivität der Bewertung testen durch Variation der Gewichtung
- Entscheidung treffen
Erfahrungen mit der Methode
Die Methode der Entscheidungsfindung ist bewährt, effizient und entspricht dem häufig intuitiven Verhaltensmuster der meisten Menschen bei anstehenden Entscheidungen. Wie bei allen anderen Bewertungsverfahren hilft die offene Diskussion über Bewertungskriterien und Gewichtung um die unterschiedlichen Individualmeinungen in einem Team deutlich zu machen, sie sorgt für Vollständigkeit bei der Bewertung und für ein einheitliches Verständnis. Wer die Nutzwertanalyse kennt, wird keine Umstellungsprobleme haben. Die Risikobetrachtung im Zuge der „Decision Analysis“ ist sehr pragmatisch. Wir führen Sie gern in Form einer Mindmap mit Ampelfunktionen durch. Wer die Risiken detaillierter betrachten will, wird eine FMEA durchführen.
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